Money Management

Beim Trading wirst Du leider nicht nur Gewinne machen. Zwangsläufig musst Du dich auch mit Verlusten beschäftigen. Um profitabel zu traden, solltest Du versuchen Deine Verluste so gering wie möglich zu halten. Und genau hier knüpft das Money Management an.

Was ist Money Management?

Unter Money Management werden alle Methoden zur Steuerung des Kapitaleinsatzes, der Positionsgröße und der Risikokontrolle verstanden. Ziel ist es dabei, Dein Verlustrisiko möglichst gering zu halten. Bevor Du mit dem Trading beginnst, solltest Du folgende Faktoren bestimmen, um Dein Money Management erfolgreich zu gestalten:

Anlagekapital: Definiere zu Beginn Dein Anlagekapital. Setze es abhängig von Deinem Analagehorizont, Deiner Risikoaffinität und Deinen persönlichen Umständen selbst fest.

Risikokapital: Überlege Dir wie viel Kapital Du pro Trade riskieren möchtest.

Stop-Loss: Lege Deinen Ausstiegspunkt fest, wenn Deine Markterwartung nicht erfüllt wird.

Take-Profit: Bestimme klare Kursziele, wo Du im Falle eines Gewinns Deine Profite realisierst.

Dein Erfolg

Um erfolgreich an der Börse zu handeln, solltest Du bestimmte Denkweisen ändern. Vermeide den typischen Fehler, dass Du deine Verluste nicht begrenzt und sie stattdessen weiterlaufen lässt. Dieser verheerende Fehler entsteht aus Deinem Willen, an der Börse Recht haben zu wollen. Damit ist die Hoffnung verbunden, dass aus Deinen Verlusten irgendwann wieder Gewinne werden. Auf ähnliche Weise begrenzt Du dann auch voreilig Deine Gewinne, nur um sicher zu sein, dass Du sie behalten kannst. Diese Verlustaversion verhindert jedoch auf lange Sicht Deinen Erfolg. Eine hohe Trefferquote bedeutet nicht zwangsläufig einen hohen Gewinn. Wenige jedoch unbegrenzt hohe Verluste können alle Deiner eingebrachten Gewinne wieder vernichten. Die Erfolgsformel lässt sich demnach wie folgt bestimmen:

Ein Wert größer 1 zeigt Dir eine profitable Anlagestrategie an, wohingegen ein Wert kleiner 1 für eine unprofitable Anlagestrategie steht.

Der Anteil des Risikokapitals

Die Bestimmung Deines Risikokapitals pro Trade ist der wichtigste Schritt für ein erfolgreiches Money Management. Um Deinen Verlust zu begrenzen ist es zielführend einen standardmäßigen Anteil des Risikokapitals pro Trade festzulegen. Beim Trading wird häufig ein Anteil des Risikokapitals von ein bis zwei Prozent pro Trade festgelegt. Dieser Anteil ermöglicht Dir beispielsweise eine Verlustserie von 69 bis 34 Fehltrades bis etwa 50 % Deines Kapitals aufgebraucht ist. Du kannst auch einen höheren Anteil riskieren, welcher Dir allerdings weniger Fehltrades in Folge ermöglicht bis etwa 50 % des Kapitals hinfällig ist.

Positionsgrößenbestimmung

Je nach Anteil Deines Risikokapitals, kannst Du anschließend die Positionsgröße Deines einzelnen Trades berechnen. Die Positionsgrößenbestimmung hilft Dir dabei, die benötigte Stückzahl eines Wertpapiers in Abhängigkeit Deines Anlagekapitals zu ermitteln.

Beispiel

Dein gesamtes Anlagekapital beträgt 10.000 €. Davon willst Du lediglich 2 % pro Trade riskieren also 200 €. Du möchtest nun einige HSBC-Masterclass Aktien kaufen, welche bei 10 € notieren. Durch die Festlegung Deines Risikos von 2  € pro Aktie ist gleichzeitig auch Dein Stop-Loss definiert. Dieser liegt für die HSBC-Masterclass Aktie bei 8 €. Anhand dieser Zahlengrößen kannst Du nun Deine Positionsgröße und Dein eingesetztes Kapital bestimmen:

Ebenso wichtig ist jedoch auch die Festlegung Deines Take-Profits. Du legst eine Chance von 3 € pro Aktie fest und nimmst, sobald die HSBC-Masterclass Aktie einen Kurs von 13 € erreicht, Deine Profite mit. Dein möglicher Gewinn ist also größer als Dein möglicher Verlust. Im Folgenden schauen wir uns einmal an, wieso das auch immer so sein sollte.

Chance-Risiko-Verhältnis

Wenn Du deinen Stop-Loss und Take-Profit bestimmst, kannst Du folglich auch Dein Chance-Risiko-Verhältnis (CRV) errechnen. Diese Kennzahl stellt Deinen potenziellen Gewinn und Verlust gegenüber und hilft Dir, die Attraktivität eines Trades zu bewerten. Für jeden Trade sollten Deine erwarteten Gewinne das Risiko übersteigen.

Beispiel

Deine Chance von 3 € und Dein Risiko von 2 € pro Aktie ergeben ein CRV von 1,5.

Das CRV von 1,5 bedeutet, dass Du für 1,50 € Gewinn 1 € riskierst. Bezogen auf Dein eingesetztes Kapital von 1.000 € werden 200 € riskiert und 300 € Gewinn erwartet. Aus dem CRV kann zudem auf die Trefferquote geschlossen werden, welche mindestens erreicht werden muss, um keinen Verlust zu erleiden.

CRV und Trefferquote: Beim Trading wird häufig ein CRV von 3:1 verwendet, um bereits mit einer Trefferquote von 25 % profitabel zu handeln. Je höher Dein konstantes CRV ist, desto geringer muss Deine Trefferquote sein, um keinen Verlust zu erleiden. Allerdings werden dann auch die Wahrscheinlichkeiten für das Eintreten Deiner Markterwartung geringer.

Stop-Management

Die Verlustbegrenzung ist das Wesentliche, aber wie gehst Du hierbei vor? Es gibt eine Reihe von Möglichkeiten, um Dein Stop-Management zu perfektionieren. Das sind die drei gängigsten Stop-Arten im Überblick:

Stop-Loss: Bei dieser klassischen Methode verkaufst Du zum festgelegten Limit-Kurs oder niedriger, sobald der Kurs des Wertpapiers auf oder unter Dein Limit fällt.

One Cancel the Other (OCO): Hier wird Dein Stop-Loss mit Deinem Verkaufslimit beziehungswiese Take-Profit kombiniert, was vor allem beim aktiven Trading hilfreich ist.

Trailing-Stop-Loss: Der Stop-Loss wird hierbei abhängig vom Kurs des Wertpapiers automatisch nachgezogen. Falls sich die Aktie entgegen Deiner Markterwartung bewegt, bleibt der Stop-Loss erstmal stehen. Dadurch werden Deine Verluste begrenzt. Bewegt sich der Kurs aber entsprechend Deiner Erwartung, wird der Stop-Loss hochgezogen. Vor allem bei stabilen Trends und Trendfolgestrategien ist diese Methode sehr beliebt, da der Stop-Loss rechtzeitig bei einer plötzlichen Trendumkehr greift und Deine Gewinne schützt.

Zusammenfassung

  • Du solltest Deine Verluste begrenzen, um zukünftige Chancen nutzen zu können
  • Neben Deiner Trefferquote sind auch Dein durchschnittlicher Gewinn und Verlust ausschlaggebend für Deinen Erfolg
  • Dein potenzieller Gewinn sollte immer größer als Dein möglicher Verlust sein
  • Dein Stop-Management hilft Dir bei der Umsetzung Deiner Handelsstrategie