Bevor wir Dir die verschiedenen strukturierten Wertpapiere vorstellen, lernst Du an dieser Stelle etwas über die Entstehung und Entwicklung von strukturierten Wertpapieren. Dazu fangen wir mit der Bedeutung von Termingeschäften an. Sie entstanden lange vor dem modernen Aktienmarkt: Schon in vorindustriellen Warenketten wurden zukünftige Liefer- und Preistermine vereinbart – zur Absicherung von Ernte-, Zins- oder Wechselkursrisiken. Der Nutzen für die Wirtschaft sorgte für ein steigendes Interesse an Termingeschäften. Bei einem Termingeschäft einigen sich Käufer und Verkäufer über die Spezifikationen eines zukünftigen Geschäfts (z.B. Preis, Zeitpunkt, Qualität des Produkts).
Aus vereinzelten Termingeschäften entwickelten sich später Standards, welche bis heute existieren. Eine erste Unterteilung von Termingeschäften kannst Du hinsichtlich der Erfüllungspflicht vornehmen.
Käufer und Verkäufer sind zur Erfüllung verpflichtet |
z.B. Futures & Forwards |
Käufer kann wählen, ob es zur Erfüllung kommt. Verkäufer muss sich nach dem Käufer richten. |
z.B. Optionen |
Mit der Eurex gibt es auch eine Terminbörse in Deutschland. Dort wird z.B. der DAX®-Future und der Euro-BUND-Future gehandelt. Als erste Terminbörse gilt die CBOT (Chicago Board of Trade), welche bereits 1848 gegründet wurde. Dort werden viele standardisierte Futures zum Beispiel auf US-Zinsen gehandelt.
Terminbörsen bündeln Angebot und Nachfrage nach Termingeschäften, ähnlich wie ein Großmarkt für Güter. Die Güter der Terminbörse werden oft als Kontrakte bezeichnet – diese sind standardisiert (Basiswert, Menge/Qualität, Fälligkeit, Lieferart). Diese Vereinheitlichung reduziert Transaktionskosten, macht Preise vergleichbar und ermöglicht eine gute Liquidität.
Preisfindung und Liquidität. An Börsen wie der Eurex werden meist fortlaufend Kurse gestellt und Transaktionen zentral abgewickelt; so entsteht eine transparente Preisfindung über viele Teilnehmer hinweg. Teilnehmer können z.B. kurzfristige Trader aber auch institutionelle Anleger oder große Unternehmen sein, welche sich für eine Absicherung interessieren (Hedging). Der Ölproduzent kann sich absichern, wie viel Öl er für welchen Preis in der Zukunft verkaufen kann. Eine Fluggesellschaft beispielsweise kann ihre Kosten für Treibstoff durch eine Absicherung genauer kalkulieren.
Für Emittenten, die strukturierte Wertpapiere (Zertifikate, Optionsscheine, Knock-outs) herausgeben, ist die Terminbörse der Beschaffungsmarkt. HSBC stellt sich als Market-Maker möglichst marktneutral und sichert Positionen aus dem Verkauf von strukturierten Wertpapieren u.a. über den Handel mit Optionen/Futures an der Terminbörse ab.