Grundlagen Börse Portfoliotheorie Systematisches & unsystematisches Risiko

Portfoliotheorie – systematisches und unsystematisches Risiko

In der Portfoliotheorie wird das Investitionsverhalten an den Kapitalmärkten untersucht. Der US-amerikanische Ökonom Harry M. Markowitz gilt als Begründer der modernen Portfoliotheorie, auf welche wir in der Folge weiter eingehen wollen. Seine Arbeiten galten 1952 als revolutionär, weshalb Markowitz 1990 den Wirtschaftsnobelpreis für diese erhielt.

Ziel und Nutzen

Ziel der Portfoliotheorie ist es, eine bestmögliche Kombination von Anlagemöglichkeiten zu bilden, um ein optimales Portfolio zusammenzustellen. Ein Portfolio ist dann „optimal“, wenn es die jeweils höchste Rendite mit dem geringsten Risiko erzielt.

Risiko am Kapitalmarkt

Man sieht, ein wichtiger Bestandteil der Portfoliotheorie ist das Risiko. Dabei unterscheidet man grundsätzlich in zwei verschiedene Arten:

  1. Unsystematisches Risiko: Es beschreibt ein spezifisches Risiko, das sich nur auf ein bestimmtes Unternehmen oder eine Branche bezieht. Dazu können beispielsweise eine schlechte Entscheidung der Geschäftsführung oder Skandale gehören.
  2. Systematisches Risiko: Hiermit ist das sogenannte „Marktrisiko“ gemeint. Sozusagen das Risiko, dass sich die makroökonomischen Umstände insgesamt verschlechtern. Dazu könnten beispielsweise eine Konjunkturänderung oder politische Instabilität zählen.

Vielleicht hast Du es Dich auch schon einmal gefragt: Wie kann ich mein Risiko minimieren? Die Portfoliotheorie verfolgt dabei den Ansatz, das unsystematische Risiko der Einzelwerte durch das Zusammenstellen eines Korbes zu reduzieren. Der Fachbegriff dafür lautet Diversifikation. Die Idee hierbei ist, dass wenn ein Unternehmen fällt, das andere steigt und umgekehrt.

Das unsystematische Risiko kann man durch Diversifikation verringern. Bei der Diversifikation kauft man beispielsweise nicht nur die Aktie von Unternehmen A, sondern auch die Aktie von Unternehmen B. Wenn das Management von Unternehmen A nun eine schlechte Entscheidung treffen sollte, können die Verluste der Aktie A immer noch von der Aktie des Unternehmens B „abgefedert“ werden. Diese Federung bedeutet ein geringeres Risiko. Je unterschiedlicher die Unternehmen aufgestellt sind (z.B. Branche, Kundenkreis), desto wirkungsvoller ist die Diversifikation.

Das systematische Risiko hingegen lässt sich nicht durch Diversifikation minimieren. Zum Beispiel ist während einer Weltwirtschaftskrise das Umfeld für jedes Unternehmen schwierig, egal wie gut oder schlecht das Management sein mag.

Die Wirkung der Diversifikation ist einer der Gründe, wieso Anlageklassen wie ETFs in den vergangenen Jahren immer beliebter geworden sind.

Zusammenfassung

  • Portfoliotheorie ist eine Kapitalmarkttheorie, die Investitionsverhalten untersucht
  • Ein Portfolio ist dann „optimal“, wenn die jeweils höchste Rendite mit dem niedrigsten Risiko erzielt wird
  • Beim Risiko unterscheidet man in unsystematisches und systematisches Risiko
  • Mit Diversifikation kann man das unsystematische Risiko verringern, aber nicht das systematische