Die erste große Spekulationsblase und der erste große Crash der Geschichte spielten sich im 17. Jahrhundert ab. In der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts kamen die Tulpen als Liebhaberobjekte in die Niederlande. In der Folge entwickelte sich ein Markt für die Tulpenzwiebeln, auf welchem zunächst die Preise für die Zwiebeln stiegen. Daraufhin investierten immer mehr Menschen aus allen Gesellschaftsschichten in diese und hofften auf einen weiteren Preisanstieg. Dokumentiert ist eine Preisentwicklung einer der teuersten Tulpen: 1624 stand der Preis bei 1.200 Gulden, 1633 war er auf 5.500 Gulden gestiegen und 1637 wurden für drei Zwiebeln 30.000 Gulden geboten. Im Vergleich lag das durchschnittliche Jahreseinkommen zu dieser Zeit bei rund 150 Gulden und die teuersten Häuser Amsterdams kamen auf Preise von 10.000 Gulden. Die Tulpen-Spekulationsblase gipfelte in der Weeskamer-Versteigerung, bei welcher Zwiebeln für insgesamt 90.000 Gulden verkauft wurden. Zwei Tage später brach der gesamte Markt für die Blumenzwiebeln in den Niederlanden zusammen und die Preise fielen rasant um rund 95 Prozent.
Der schwarze Freitag markiert das Ende der goldenen 20er. Nach dem Ersten Weltkrieg kam es insbesondere in den USA aber auch in Europa zu einem Wirtschaftsboom. Diese Hochkonjunkturphase führte von 1919 bis 1929 fast zu einer Verdopplung der Industrieproduktion in den USA. Doch dieser Wohlstand entstand nicht allein aus „organischem“ Wachstum, sondern war zum großen Teil auf Schulden aufgebaut. Die Menschen konsumierten und spekulierten auf Kredit – was, solange die Preise steigen, äußerst lukrativ war. Die Spekulationsblase fand ihr Ende am Donnerstag, dem 24. Oktober 1929. Der Absatz der US-Unternehmen war ins Stocken geraten und die Kurse begannen zunächst zu sinken. Am Folgetag, dem Freitag, brachen die Kurse bereits massiv ein. In der darauffolgenden Woche setzte sich dieser Ausverkauf fort. Aktien verloren bis März 1933 im Schnitt 75 Prozent. Auch die Weltwirtschaft hatte unter den Spekulationen gelitten. Der schwarze Freitag gilt als Auslöser der Weltwirtschaftskrise der 1930er Jahre, in deren Zuge weltweit Extremisten an Zuspruch gewannen.
Am 19. Oktober 1987 kam es zum größten Börsencrash nach dem Zweiten Weltkrieg, welcher als schwarzer Montag in die Geschichte gehen sollte. Er begann mit einem Börsenbeben an der Hong Kong Stock Exchange und setzte sich nach Öffnung der europäischen und amerikanischen Börsen auch dort fort. Der Dow Jones Industrial Average® viel an diesem Tag um 22,6 Prozent, was den größten Tagesverlust seiner Geschichte markierte. Vorangegangen war seit 1985 ein starker Anstiegt von Aktienkursen. Parallel gab es eine Reihe von wirtschaftlichen Problemen, mit denen sich die Reagan-Regierung konfrontiert sah. Die implizite Aussage am Sonntag vom US-Finanzminister den Dollar nicht stützen zu wollen beunruhigte den Markt weiter und gipfelte in den Abverkäufen am Montagmorgen. Die zunehmende Digitalisierung des Börsenhandels führte im Verlauf des Crashs außerdem zu einer Beschleunigung der Verkäufe. Der japanische Nikkei 225® erreichte erst im Februar 2024 wieder sein vormaliges Hoch aus 1989. Die Auswirkungen auf die Realwirtschaft blieben jedoch überschaubar.
Ende der 1990er Jahre verzeichnete der Börsensektor ein beispielloses Wachstum. Besonders Kleinaktionäre hatten den Weg an die Börse gefunden und investierten in Start-up-Unternehmen aus der Telekommunikations-, Medien- und Technologiebranche. Die New-Economy versprach hohe Gewinne, ohne dass die Unternehmen diese selbst erwirtschaften mussten. In Deutschland führte besonders die Einführung der Volksaktie der Telekom zum Börsenwahn. Ab März 2000 begann dann der rapide Verfall der Aktienkurse. Der deutsche Index des neuen Marktes verzeichnete am 9. Oktober 2002 einen Wertverlust vom über 96 Prozent gegenüber seinem Allzeithoch.
Seit der Dotcom-Blase hat eine Niedrigzinsphase dazu geführt, dass es in den USA zu einem Immobilienboom kam. Im Laufe der Zeit wurden zunehmend Immobilienkredite mit variablem Zins an immer weniger kreditwürdige Personen vergeben. Diese Subprime Loans wurden von Banken anschließend zu sogenannten Mortgage Backed Securities (MBS) zusammengeschnürt und weiterverkauft. Als die US-Zentralbank ab 2004 die Zinsen wieder anhob, gerieten immer mehr Kreditnehmer in Zahlungsrückstand. Infolgedessen stürzten die Immobilienpreise in den USA ab und die Refinanzierungskosten der Kredite sprangen schlagartig an. Daraufhin kam es zu breiten Zahlungsausfällen bei den MBS, durch welche viele Finanzunternehmen hohe Verluste verzeichneten und zum Teil, beispielsweise Lehman Brothers Insolvenz anmeldeten. Nach diesem Zusammenbruch gerieten viele Institute in Schieflage, da sie sich kaum noch Geld untereinander geliehen haben. Daraufhin mussten weltweit Regierungen Garantien in Milliardenhöhe bereitstellen, um einen Zusammenbruch des Finanzsystems zu verhindern.